Toxinbinder als Lösung bei Schwanzbeißen?
Trotz ständiger Überwachung von Einflussfaktoren wie Klima, Fütterung und Tiergesundheit, kommt es immer wieder zu Schwanzbeißen bei Schweinen.
Ganz unabhängig davon, ob die Schwänze zuvor kupiert wurden oder nicht. Auch wenn am Vortag noch nichts erkennbar war, passiert es, dass Landwirte am nächsten Morgen ein oder mehrere Tiere in einer Bucht beobachten, deren Schwanzende gerötet ist, manchmal schon eine blutige Stelle aufweisen.
Die betroffenen Tiere erleiden, insbesondere durch größere und entzündete Bissverletzungen, erhebliche Schmerzen. Wird zu spät reagiert, folgen häufig aufsteigende Infektionen des Rückenmarks. Diese können zu einer Streuung von Erregern und zu einer Bildung von Abszessen im ganzen Tierkörper führen.
Schwanzbeißen ist eine multifaktoriell hervorgerufene Verhaltensstörung, die in der Regel aus einer Überforderung der Tiere durch verschiedene Stressfaktoren resultiert. Diese Stressfaktoren können sehr unterschiedlich sein und sich gegenseitig verstärken. Ein wichtiger Stressfaktor ist eine schlechte Regulation des Stallklimas, so dass Zugluft, zu viele Schadgase oder zu wenig Frischluft entstehen. Insbesondere eine starke Hitzebelastung und damit einhergehende schlechte Luftqualität führt zu einer erhöhten Konzentration an Schadgasen. In Folge kommt es zu einer Erhöhung der Konzentration von Endotoxinen, Giftstoffe von gram-negativen Bakterien, in der Stallluft. Hitzestress sowie eine schlechte Futterqualität (erhöhte Mykotoxinbelastung) können zudem die Darmmukosa entzünden, zu einer Dysbiose führen und somit die Endotoxinkonzentration im Darm erhöhen. Die Endotoxine gelangen dann über die Lunge sowie den Darm in die Blutbahn. Dort werden sie normalerweise zunächst an Bluteiweiße gebunden und neutralisiert. Das zentrale Organ für die Eliminierung, neben Lunge und Niere, ist die Leber, in der die Endotoxine metabolisiert, an Hepatozyten abgegeben und über Galle und Darm ausgeschieden werden. Ist die Neutralisationskapazität jedoch erschöpft, wird eine Entzündungskaskade ausgelöst.
Durch die Entzündungsmediatoren kommt es zu Fieber, Schmerz, einer erhöhten Herzfrequenz, Blutgerinnseln in den Kapillaren sowie einer Schwächung des Immunsystems.
In der Praxis beobachtet man beim Schwein häufig bereits im Ferkelalter das Auftreten einer Laminitis, welche sich durch Einblutungen der Klaue und Entzündungen im Sohlenbereich äußert. Dies ist bereits ab dem ersten Lebenstag zu beobachten. Es folgen Nekrosen an den Schwänzen sowie den Ohren. Die Ausscheidung und der Abbau von Endotoxinen dauert mehrere Wochen und ist extrem belastend. Das Tier kann in dieser Zeit keine optimale Wachstumsleistung zeigen. Subklinische Belastungen erfolgen täglich und äußern sich häufig nicht durch Symptome. Die Tiere kanalisieren Nährstoffe auf unterschiedliche Weise, indem sie beispielsweise das Immunsystem aktivieren, welches ansonsten dem Wachstum und der Produktivität dienen würde. Der Verlust liegt schätzungsweise bei 10 bis 20% der resorbierten Nährstoffe. Ohne Zweifel ist die intakte Darmflora die Voraussetzung für Gesundheit. Um den Medikamenteneinsatz langfristig zu reduzieren, sollte daher der Magen- Darm Trakt und das damit verbundene Immunsystem ganzheitlich und in jedem Lebensalter der Tiere betrachtet und präventiv über mehrere Wege unterstützt werden.
Insbesondere bei jungen heranwachsenden Tieren mit einem noch nicht entwickelten Immunsystem, sowie Tieren die in der Reproduktion genutzt werden, ist der präventive beziehungsweise vorbeugende Einsatz eines EU-zugelassenen Mykotoxinbinders, wie MiaBond 360, standardmäßig zu empfehlen. Subklinische Belastungen können somit verhindert und die volle Nährstoffaufnahme unterstützt werden. Ein weiterer Vorteil dieses Produktes ist die effektive Bindung der Endotoxine im Darmlumen sowie der Gehalt an schützenden Polyphenolen. Dies ermöglicht es die Tiere nicht nur vor Toxinen zu schützen, sondern auch vor oxidativem Stress, der durch viele Faktoren ausgelöst werden kann und ebenfalls weitreichende Folgen für Gesundheit und Leistung der Tiere hat. Die natürlichen Polyphenole in MiaBond 360 wurden aufgrund ihrer hohen antioxidativen Kapazität ausgewählt. Es sind sowohl fett- als auch wasserlösliche Substanzen enthalten, die eine Unterstützung von Vitamin E und Vitamin C ermöglichen. In der Folge zeigen die Tiere eine höhere Leistungsbereitschaft und eine stabile Gesundheit.
Dr. Marlene Luttmann (Head of PLM Toxin Binder, MIAVIT GmbH)